Wo ist der Service Public?

Laut UVEK hat die SBB im Jahr 2023 2,733 Milliarden an Subventionen vom Bund erhalten und einen Gewinn von 257 Millionen Franken erzielt!

Mit großer Enttäuschung und Verwunderung haben wir daher von der Ankündigung erfahren, dass der Schalter in Andelfingen, der letzte im Weinland, 2025 geschlossen werden soll. – Also soll, gemäss SBB, auch der Bezirkshauptort keinen bedienten Schalter mehr haben.

Gemäss ihrer eigenen Charta hat die SBB die Vision, ich zitiere: „Sie verbindet Menschen und Orte, ländliche Regionen, Städte und Kantone - Tag für Tag und Nacht für Nacht“. Die SBB wird demnächst eine Verbindung zur Bevölkerung des Weinlandes abbrechen, und der Graben zwischen ländlicher und städtischer Region wird sich weiter vergrössern.

Auch wenn die Digitalisierung viel bringt, und die FDP unterstützt Digitalisierung, ist sie nicht die Lösung für alles. Viele Menschen sind mit verschiedensten Technologien noch nicht vertraut. Ausserdem sind bestimmte Dienstleistungen, wie z. B. spezielle Abonnements, Gruppentickets oder -reisen, kombinierte Angebote für Veranstaltungen oder Reisen ins Ausland, online schwierig zu buchen oder erfordern die Beratung durch einen Mitarbeiter am Schalter. In Zukunft werden wir Weinländer/-innen dafür also nach Winterthur oder Schaffhausen fahren müssen!

Auch wenn der bediente Schalter Sparpotenzial birgt, ist der Schalter in Andelfingen dennoch für viele Menschen notwendig und nützlich. Er ist ein Zeichen dafür, dass die Bürger und Bürgerinnen im Weinland nicht zweitklassig bedient werden. Deshalb fordern wir die umliegenden Gemeinden und den Kanton auf, bei der SBB zu intervenieren, damit sie auf ihren Entscheid zurückkommt. Zusammen mit anderen Parteien werden wir uns mit demselben Ziel auch direkt an die Generaldirektion der SBB wenden.

Das Weinland darf nicht zu einer Wüste des Service Public werden!

 

Für den Vorstand FDP Bezirk Andelfingen,
Sébastien Pahud, Präsident