Mitgliederversammlung vom 23.09.2020

Bezirkspartei Andelfingen

Womit steht und fällt eine erfolgreiche Fusion?
Unter diesem Titel lud die FDP Bezirk Andelfingen, unter der Leitung der Präsidentin Linda Mathis
ihre Mitglieder zu einem Vortrag mit anschliessender Diskussion ein. Dies im Vorfeld der
Mitgliederversammlung, an welcher weitere wichtige Themen wie die Bezirksrat-Kandidatur der
Partei, sowie die Renteninitiative diskutiert wurden.


Rüdi Bertels, ehemaliger Gemeinderat und Schulgemeindepräsident von Bauma, erläuterte den
Zusammenschluss der Gemeinden Bauma und Sternenberg. Was waren aus seiner Sicht die zentralen
Erfolgsfaktoren «seiner» Fusion?


Erstens: stichhaltige und nachvollziehbare Gründe für einen Zusammenschluss – emotional und
sachlich. Zweitens: möglichst einfache verständliche, klare nachvollziehbare Kommunikation, das
heisst klar kommunizieren, was erhalten und was verändert wird. Drittens: die Fusion muss
wirtschaftlich sinnvoll sein, das heisst für alle beteiligten Vorteile haben. Viertens: es darf keinen
Verlierer geben. Es muss ein gegenseitiges Geben und Nehmen sein und alle Beteiligten müssen
profitieren. Fünftens: Eindeutige und einheitliche Signale der Behörden. Und sechstens: Eine Fusion
braucht Zeit. Alle müssen genügend Zeit haben, sich mit der Fusion auseinander zu setzen. Bei
Bauma-Sternenberg vergingen rund 8 Jahre von den ersten Gesprächen bis zur erfolgreichen Fusion
(Eingemeindung).


Was heisst dies nun für uns in und um Andelfingen? Wie beurteilen wir diese Kriterien in Bezug auf
die geplante Grossfusion? Diese und weitere Fragen wurden am Mittwoch unter den Anwesenden
rege und kontrovers diskutiert. Der Tenor war, dass Gemeindefusionen ernsthaft geprüft werden
müssten, aber dass die Vorteile der Fusion im Raum Andelfingen nicht für alle Anwesenden klar
ersichtlich sind. Das Referat half sicher allen Anwesenden, eine eigene Meinung zu bilden oder die
bestehende zu festigen.


Nach dem Referat leitete die Präsidentin zur ordentlichen Mitgliederversammlung über, die zügig
durchgeführt wurde. Unter anderen standen diverse Wahlen an. Neu wurde der 22-jährige Manuel
Conrad aus Andelfingen in den Vorstand gewählt. Er ersetzt die abtretenden Mitglieder Philippe
Bertschi und Andreas Knöpfli, die mit Dank für ihre geschätzten, langjährigen Dienste verabschiedet
wurden. Martin Farner lobte die umsichtige und initiative Arbeit von Linda Mathis und die
Anwesenden bestätigten die Präsidentin für weitere Jahre.


Bezirksrat
Seit bald 12 Jahren ist Christa Zulliger im Bezirksrat. Sie findet es sei an der Zeit, jüngeren Kräften
Platz zu machen und wird nach dieser Amtsperiode zurücktreten. Für sie tritt Béatrice Salce
langjährige Gemeindepräsidentin von Benken, zu den Erneuerungswahlen des Bezirksrats im
nächsten Jahr an. Einstimmig wurde ihre Kandidatur von allen Anwesenden bestätigt. Mit Béatrice
Salce kann die FDP eine erfahrene Politikerin stellen, welche als Behördenmitglied auf
Gemeindestufe mit der «Innenpolitik» der Weinländer Gemeinden äusserst vertraut ist.


Renteninitiative
Ein weiterer Schwerpunkt des Abends gehörte der Altersvorsorge – genauer der AHV. Patrick
Eugster, Jungfreisinnige, stellte eindrücklich dar, wie gravierend sich deren finanzielle Perspektiven in
den nächsten Jahren verschlechtern. Rund 200 Milliarden Franken fehlen der 1. Säule in den
nächsten 25 Jahren. Zum Vergleich: Die Schulden durch Corona beziffert der Bund auf 20 Milliarden
Franken – also rund ein Zehntel des anfallenden AHV-Defizits. Handlungsbedarf ist also dringend
angezeigt, und die Lösung hierzu heisst Renteninitiative. Die eidgenössische Volksinitiative möchte
die AHV nachhaltig sichern, indem nach dem Vorbild zahlreicher europäischer Länder das
Rentenalter an die Lebenserwartung geknüpft wird. Die Sammlung der notwendigen 100'000
Unterschriften läuft noch bis nächsten Juli.

Linda Mathis