Forum Andelfinger Zeitung

Bezirkspartei Andelfingen

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Finanzstabilitätsbericht veröffentlicht. In diesem Papier mit dem sperrigen Titel äussert sie ihre Bedenken zu den Entwicklungen am Immobilienmarkt. Immobilienkredite nehmen weiterhin stark zu. Der eilige Zeitungsleser hat vielleicht überlesen, dass es nicht um den Eigenheimbereich geht, sondern um Wohnrenditeliegenschaften, also Miethäuser. Die Sorge der SNB lautet ähnlich wie vor einigen Jahren bei den Eigenheimen, dass nun Immobilieninvestoren hohe Risiken eingehen. Die Preise sind im Verhältnis zu den Mieteinnahmen überproportional gestiegen. Die Mieten haben in den letzten 10 Jahren um 10 Prozent zugenommen, die Preise um 60 Prozent. Das hat nicht zuletzt mit der Gesetzgebung zu tun. Die stets steigenden Anforderungen, lange Planungszeiten und umfangreiche Abklärungen, Gutachten und Nachweise bis zur Baubewilligung sowie weitreichende Kontrollen und Gebühren schlagen hier zu Buche.

Tatsächlich schiessen in und um die Städte neue Wohnbauten in hoher Zahl aus dem Boden. Das ist aus raumplanerischer Sicht gewollt. Man möchte der Zersiedelung Einhalt gebieten und hat daher im kantonalen Richtplan festgelegt, wo die wachsende Bevölkerung sich schwergewichtig ansiedeln soll. In diesen sogenannten Stadtlandschaften soll verdichtet gebaut werden.

Das Schlagwort der Verdichtung macht auf vor den ländlichen Regionen nicht Halt. Mit leider oft sehr unschönen Resultaten. Einfamilienhäuser mit schönen grossen Gärten verschwinden. Erben und Käufer solcher Liegenschaften reissen sie oft ab, überbauen die Grundstücke unter restloser Verwertung der Ausnützungsziffern mit teilweise sehr gewöhnungsbedürftiger Architektur. Hier ist etwas mehr Eigenverantwortung gefragt. Wird sie nicht wahrgenommen, werden Regulierungen – LEIDER – nicht auf sich warten lassen.

Martin Farner